Unsere Mitgliederversammlung im Juni 2019

Am 12.06.2019 trafen wir uns zu unserer Mitgliederversammlung in unseren Vereinsräumen. Wir freuten uns, mit Rainer Kern ein neues Mitglied in unserer Crew begrüßen zu können. Gespannt sind wir schon auf seine Erlebnisberichte von seiner Fahrenszeit als nautischer Offizier und Kapitän bei der DSR und anderen Reedereien.

Nach den Abstimmungen zum Sommerfest am 29.06. des Ronald McDonald Haus am Gräbendorfer See und unserer Tagesfahrt auf dem Müggelsee und Britzer Garten im August, berichteten Kerstin und Mathias von ihrer Reise nach Kolumbien.

Zu Beginn gab es einen kleinen Exkurs zur Entdeckung und Geschichte Kolumbiens.
So erfuhren wir, dass Kolumbus, nach dem das Land seinen Namen erhielt, seinen Fuß nie an die Küste Kolumbiens gesetzt hat. Kolumbien wurde 1499 von Alonso de Ojeda und Amerigo Vespucci für Europa entdeckt. Die ersten kolonialen Stützpunkte waren Santa Marta (gegr. 1525) und Cartagena de Indias (gegr. 1533) an der kolumbianischen Karibikküste.
Angelockt von Gold und Smaragden besetzten die Conquistadoren das Land.
1717 wurde der Norden Südamerikas (das heutige Kolumbien, Panama, Venezuela und Ecuador) als Vizekönigreich Neugranada konstituiert mit Bogotá als Hauptstadt. Der Konflikt, der zur Unabhängigkeit von Spanien führte, fand in Kolumbien zwischen 1810 und 1819 statt. Kolumbien war die erste Demokratie Lateinamerikas und die zweite in Amerika nach den USA. Kolumbien ist bevölkerungsmäßig der zweitgrößte Staat Südamerikas mit über 49 Mio. Einwohnern.
(Quelle Wikipedia)

Ihr Domizil schlugen Mathias und Kerstin in Santa Marta auf.
Es ist die Hauptstadt im Departamento del Magdalena.
Santa Marta liegt an der Karibikküste Kolumbiens, 992 km von Bogota entfernt. Südöstlich vom städtischen Teil hat die Gemeinde einen Anteil an der Sierra Nevada de Santa Marta mit den höchsten Bergen Kolumbiens, dem Pico Cristobal Colon sowie dem Pico Simon Bolivar, beide mit einer Höhe von jeweils 5.775 Metern ü.M. Nördlich des Stadtgebiets liegt der Fischer- und Touristenort Taganga.
Die Stadt wurde am 29. Juli 1525 vom Conquistador Rodrigo de Bastidas als eine der ersten heute noch bestehenden spanischen Städte auf dem amerikanischen Festland gegründet. Santa Marta ist nicht nur eine wichtige Hafenstadt mit Umschlag von Stückgut und Kohle, sondern auch ein Touristikzentrum mit einem ausgedehnten Hotelgebiet und Vergnügungsstätten. Vor allem El Rodadero ist eine beliebte Sommerfrische der Kolumbianer.
Quelle Wikipedia

Und so war El Rodadero, das Apartment Haus Amber Oceanic, der Ausgangspunkt unserer zahlreichen Ausflüge und Entdeckungstouren und natürlich auch Ort des Badens und der Entspannung am Strand der Karibik und Abends am Pool.
Ca. 20 Autominuten von El Rodadero entfernt liegt der Parque de los Novios im Herzen und unweit vom Strand in Santa Marta. Das war der Ort, von dem wir zahlreiche Touren durch die Stadt unternahmen. Kleine Restaurants, Bars, Verkaufsstände, Geschäfte und bunte Häuser säumen die Straßen. Die Kathedrale von Santa Marta ist wohl die älteste des Landes und beherbergt die Gebeine des Gründers der Stadt, Rodrigo de Bastisdas, dem auch viele Denkmale in der Stadt gewidmet sind.

Auch ein Bummel am Malecon, der Strandpromenade, mit schattigen Plätzen und einem Blick auf den Hafen und im Anschluss ein kühlen Drink in einer der Bars rundeten das ganze ab. Ein Besuch im Museum Museo del Oro Tairona brachte uns die Geschichte der Tairona, den Ureinwohnern der Karibikküste Kolumbiens, näher. Es zeigt nicht nur Goldschmuck und Textilien, sondern auch Keramik aus dem Alltag der Indios. Wir erhielten einen Einblick in die Jahrhundert alte, wechselvolle Geschichte dieses Volkes Das Gebäude selbst ist eines der ältesten in Kolumbien aus der Kolonialzeit. Zu sehen sind auch noch original erhaltene Räume in denen sich Simon Bolivar, der Freiheitsheld Lateinamerikas, während seiner Zeit bis zu seinem Tod in Santa Marta, aufhielt.

Ein ganzer Tag am Taganga Beach war Erholung pur für uns. Liegen im Schatten, ein kühler Drink, ein wunderbarer Blick auf den Strand und die Bucht von Taganga, baden, faulenzen und natürlich kulinarische Köstlichkeiten fangfrisch aus der Karibik waren ein tolles Erlebnis.
Mit dem Boot ging es vom Strand von El Rodadero zum Rodadero Sea Aquarium und Museum. Viele Aquarien mit den unterschiedlichsten Meeresbewohnern gaben einen Einblick in die Unterwasserwelt der Karibik. Das dortige Museum zur Kultur und dem Leben der Tairona war eine schöne Ergänzung unseres Besuch im Museum in Santa Marta. Eine kleine Delphinschau rundete den Ausflug ab, ehe es mit dem Boot wieder zurück nach El Rodadero ging.

Ein Ausflug führte uns auch nach Minca. Das Dorf liegt auf ca. 630 Meter über dem Meeresspiegel und ist Ausgangspunkt für Wanderungen und für Bergsteiger in die Sierra Nevada de Santa Marta. Es fließt viel Wasser in und um Minca herum. Naturklare Bergbäche bringen das Regen- und Schmelzwasser der Sierra Nevada an die Küste. Eine faszinierende Flora und Fauna begeistert die Besucher.
Wie schon erwähnt, ist Kolumbien eines der wichtigsten Exportländer für Steinkohle weltweit. Auch die Bundesrepublik Deutschland importiert in nicht unerheblichen Mengen Steinkohle von hier. In Puerto Nuevo befindet sich eine der größten und modernsten Anlagen zur Beladung von Hochseeschiffen. Der Kohlelagerplatz hat eine Kapazität von 1,1 Mio t. Die Förderleistung der Anlage zur Beladung der Schiffe beträgt 8000 t/h. Die Steinkohle wird aus den Tagebauminen im Landesinneren mit Waggons angeliefert und in Bunker entleert. Für die Beladung der Hochseeschiffe wird die Kohle durch die Lagerplatzgeräte aufgenommen oder direkt über Bandanlagen und Zwischenspeicher zur Pier transportiert wo die Beladung erfolgt. Die Anlage läuft vollautomatisch. Da der Bruder von Kerstin bei diesem Verladeterminal im Management tätig ist, war es uns möglich, diese imposante Anlage zu besichtigen.

Zum Abschluss unserer 3 wöchigen Kolumbienreise besuchten wir den Tayrona-Nationalpark, 1 Stunde mit dem Auto von Santa Marta entfernt. Der Nationalpark ist ein großes Schutzgebiet, das sich über die Ausläufer der Sierra Nevada de Santa Marta an der karibischen Küste erstreckt. Der Park ist für seine mit Palmen gesäumten Buchten, Küstenlagunen, Regenwald und reiche Artenvielfalt bekannt. In seinem Herzen kann man über Waldwege die archäologische Fundstätte der Pueblito-Ruinen erkunden. Ihre Terrassen und Bauwerke wurden von der Tayrona-Zivilisation errichtet, die in diesem Gebiet bis zum 16. Jahrhundert lebte.

Wir erkundeten den Nationalpark hoch zu Ross. Es ging durch den Dschungel, über Felsen und durch enge Schluchten. Schließlich erreichten wir nach 45 aufregenden Minuten eine kleine Bäckerei mitten im Regenwald, die von den Großeltern der Freundin meines Schwagers betrieben wird. Hier können Touristen bei Hefegebäck, frisch gepressten Orangensaft und Wasser eine kurze Verschnaufpause einlegen, ehe es weiter zum Strand, zu den Ausgrabungsstätten oder nur weiter zum Wandern auf den Dschungelpfaden geht. Nach einem Abstecher zu einem der zahlreichen Strände und einem Bad in der Karibik, machten wir uns wieder auf den Heimweg. Es war schon eine aufregende Tour mit vielen bleibenden Eindrücken. Für mich endete der Tag leider etwas schmerzhaft. Mein Pferd hatte wohl keine Lust mich weiter durch den Regenwald zu tragen. Es schmiss mich einfach kurz vor erreichen der Pferdestation ab. 3 gebrochene Rippen und Prellungen bescherten mir einen etwas schmerzhaften Heimflug.
Trotzdem war es ein sehr schöner Urlaub in Kolumbien, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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